Otto Hilpert


 
Franz Otto Hilpert

Geboren    am 22.05.1893
Gestorben am 23.08.1941
Vater: Karl Gustav Franz Hilpert
Mutter: Hermine Hilpert, geb. Spatzier

Ehefrau:  

Stationen:
Feldflieger Abteilung 28
FEA 4 Posen
Feldflieger Abteilung 48
Kampfstaffel 32
Jagdstaffel 12, 2, 19
FEA 14 Halle
Artillerie Fliegerstaffel 101 (427) Kurland

Militärischer Rang/Auszeichnungen:
01.10.1911 Beförderung Gefreiter
27.01.1914 Beförderung Unteroffizier
24.08.1915 Flugzeugführerabzeichen
05.09.1915 Eiserne Kreuz 2. Klasse
11.11.1915 Beförderung Vizefeldwebel
12.08.1916 Beförderung Offz. Stellvertreter
29.08.1916 Eiserne Kreuz 1. Klasse
12.03.1917 Goldener Ehrenbecher

 
Anerkannte Abschüsse:  0


 

 

Es handelt sich bei dem unten aufgeführten Text um den handgeschriebenen Lebenslauf von Otto Hilpert, den er am 10. August 1919 zwecks Beförderungsgesuch zum aktiver Offizier aufführte.

Am 22. Mai 1893 wurde ich als Sohn von Franz Hilpert und seiner Ehefrau Corinna, geborene Spatzer, zu Blankenheim, Kreis Sangerhausen, geboren und in der evangelischen Konfession erzogen. Von meinem 6. - 9.- Lebensjahr besuchte ich die Volksschule zu Blankenheim, darauf bis zum 14. Lebensjahr diejenige in Eisleben, wohin meine Eltern verzogen waren. Ostern 1907 erhielt ich eine Anstellung beim königlichen Landratsamt in Eisleben als Bürogehilfe.

Aus unbezwinglicher Lust und Liebe zum Militär ließ ich mich am 1. Oktober 1910 beim 1. Bataillon Infanterie Regiment Nr. 52 in Crossau als 2 jährig freiwilliger einstellen und wurde am 1. Oktober 1911 zum Gefreiten ernannt, worauf ich als Schreiber zum Bezirkskommando bis zur Beendigung meiner Dienstzeit abkommandiert wurde.

Von dem Zeitpunkte meiner Entlassung bis zum November 1913 war ich im Büro der Mansfeldschen Gewerkschaft (Handelsabteilung) beschäftigt. Aber auch hier ließ mir der anerzogene Militärdienst keine Ruhe, sodass ich mich entschloss, beim Flieger Bataillon 3 als Kapitulant (Erklärung: ein Gefreite, der bald Unteroffizier werden sollte) einzutreten. Am 18. Januar 1914 wurde bei der 2. Kompagnie in Hannover die Kapitulationsverhandlung (Erklärung: Prüfung) abgeschlossen und schon nach kurzer Zeit, am 27. Januar 1914 erfolgte meine Beförderung zum Unteroffizier.

1914

Bei Ausbruch des Krieges rückte ich am 8. Mobilmachungstage mit der Feldflieger Abteilung 28 (FFA 28) von Hannover aus ins Feld und weiter von hier nach 6 monatiger Tätigkeit zur Fliegerersatz-Abteilung 4 Posen (FEA 4) zurückversetzt, um meine im Mai begonnene und im Juni 1914 abgebrochene Ausbildung als Flugzeugführer zu vollenden.

1915

Am 20. Juni 1915 wurde ich, nachdem ich sämtliche Prüfungen für Flugzeugführer erneut mit Erfolg abgelegt hatte, zur Feldflieger Abteilung 48 (FFA 48) versetzt, bei welcher ich am 24. August 1915 das Flugzeugführerabzeichen und am 5. September 1915 das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt. Am 1. November 1915 wurde ich zum Vizefeldwebel befördert und einige Zeit darauf zur Kampfstaffel 32 (später Sonderstaffel 2) versetzt, welche in Freiburg i. B. neu aufgestellt wurde.

1916

Hierauf erfolgte am 12. August 1916 meine Ernennung zum Offizier Stellvertreter und erhielt ich für besondere Auszeichnung vor dem Feinde das Eiserne Kreuz 1. Klasse am 29. August 1916.


1917/1918

Am 11. November 1916 wurde ich auf besonderen Wunsch zur Jagdstaffel 12 versetzt unter gleichzeitiger Kommandierung zur Jagdstaffel 2 (Boelcke) zwecks Ausbildung als Jagdflieger, von wo ich später zur Jagdstaffel 19 als ausgebildeter Jagdflieger versetzt wurde.

Ich habe im ganzen 343 Feindflüge, darunter 32 Nachtflüge ausgeführt. Wegen allgemeiner Nervenschwäche wurde ich am 10. Februar 1917 zwecks Erholung zur Fliegerersatz Abteilung 4 Posen (FEA 4) versetzt und von hier auf eigenen Wunsch, um in der Nähe meiner Eltern zu weilen, am 12. März 1917 zur Fliegerersatz Abteilung 14 Halle/Saale (FEA 14) als Fluglehrer versetzt, wo mir als Anerkennung für meine besonderen Leistungen vom Kommandeur ein goldenen Ehrenbecher als Geschenk überreicht wurde.

1919

Da ich infolge der verworrenen Verhältnisse in der Heimat den Wunsch hatte, wieder als Flugzeugführer mich an der Front zu betätigen, trat ich am 1. Mai 1919 zu der im Grenzschutz - Ost gegen die Bolschewisten Verwendung findenden Artillerie Fliegerstaffel 101 (427) in Kurland, über.

Danach trat Otto Hilpert in den Polizeidienst und starb am 23.08.1941 als Polizeioberleutnant a. D. in Halle a. d. Saale.

Wir haben ihn nicht vergessen.

Der Verfasser